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Neues Jagdgesetz verabschiedet

    

Die Jäger schossen verbal scharf, auch unter die Gürtellinie von NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel, doch letztlich ging der Schuss nach hinten los: Der Landtag in Düsseldorf verabschiedete das neue ökologische Jagdgesetz Ende April mit den Stimmen von SPD, Grünen und Piraten. Einige Änderungen rangen der 87 000 (!) NRW-Jäger der Landesregierung aber doch noch ab. So wird die Jagdsteuer in NRW nicht wieder eingeführt - aber damit kann die Tierwelt wohl leben.

Der Landesregierung geht es um verbesserten Tier- und Umweltschutz. So dürfen frei laufende Katzen nur noch in absoluten Ausnahmefällen abgeschossen werden, und der Abschuss von Hunden ist an strengere Voraussetzungen geknüpft. Im Jagdjahr 2013/14 hatten die Jäger fast 7600 Katzen "erlegt". Die Baujagd auf Füchse und Dachse ist ebenfalls nur noch in absoluten Ausnahmen (öffentliche Sicherheit und Gesundheit) erlaubt. Totschlagfallen sind ab sofort ein tabu, und auch die Hundeausbildung an flugunfähig gemachten (!) Enten ist jetzt verboten. Wildkatzen, Luchse, Graureiher und Greifvögel sind aus der Liste der jagdbaren Arten gestrichen worden, neu aufgenommen wurde hingegen der amerikanische Nerz (Mink). Durch die Novellierung die Jagdgesetzes werden sich die Abschusszahlen gerade mal um ein Prozent reduzieren. Im Jagdjahr 2013/14 hatten die Jägerinnen und Jäger in NRW fast eine Million Tiere erlegt. Zukünftig sind es also gerade mal 10 000 Tiere weniger!

Union und Liberale kritisieren das neue Jagdgesetz als "fachlich unzugänglich". Die FDP will es gar rückgängig machen, sollte sie wieder in die NRW-Regierungsverantwortung kommen. Zudem denken die Jäger über eine gerichtliche Prüfung nach. peko

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