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Igel

Lebensweise

Geschützte Tierart
Insektenfresser, nachtaktiv
Aussehen, Verhalten
Aussehen, Verhalten
Fortpflanzung, Größe/Gewicht ...
Lebensraum, Feinde
Igel im eigenen Garten

Geschützte Tierart

Der Igel gehört zu den bekannten und beliebten Wildtieren unseres Giebietes. Er zählt zu den Kulturfolgern und ist deshalb auch in durchgrünten Bereichen unserer Städte zu Hause.

In der Bundesrepublik Deutschland ist der Igel seit über 50 Jahren gesetzlich durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Daraus ist zu ersehen, dass es generell verboten ist, Tiere der besonders geschützten Arten zu fangen, zu verletzten oder zu töten, in Besitz zu nehmen, zu stören oder dessen Wohnstätte zu beschädigen.


Säugetier, nachtaktiv, Insektenfresser

Der Igel gehört wie Spitzmaus und Maulwurf zu den Insektenfressern. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Regenwürmern, Schnecken, Insekten und deren Larven. Allerdings hat man manchmal den Eindruck, dass er auch ein Allesfresser sein könnte: Findet er auf einer Terrasse einen nicht leeren Katzennapf, ist auch der leer und liegen dort vielleicht auch noch ein paar Stückchen Banane, Rosinen oder Nüsse, sind auch die fort.

Eines ist jedenfalls sicher, der Igel ist ein Nachttier, das erst in der Dämmerung aktiv wird. Die Nase, die bei gesunden Tieren immer feucht ist und bei der Futtersuche und Aufregung sogar tropfen kann, erschnüffelt alles Fressbare und Interessantes. Sein Gehör ist so fein, daß er einen sich noch unter der Erde befindlichen Regenwurm hört. Auch hohe Töne nimmt er viel stärker als wir wahr. Deshalb reagiert er auch sehr empfindlich auf alle klirrenden Gräusche.


Aussehen, Verhalten

Besonders auffällig ist sein "Pelz", denn dieser besteht statt aus Haaren, aus Stacheln. Neugeborene Igel haben schon ca. 160 Stacheln und erwachsene über 6000 braun-gestreifte Stacheln. Seine überhängende Stachelhaut läßt den stöbernden Igel aussehen, wie ein aufgezogenes Spielzeugtier, das sich auf unsichtbaren Rädern vorwärts schiebt. Die relativ langen Beine sind meist unter seinem " Rocksaum" versteckt.

Wenn er sich sicher fühlt, ist er bei seinen Wanderungen nicht sehr leise: man kann ihn schmatzen und schnaufen hören, manchmal auch keckern und fauchen.
Igel sind Einzelgänger, deren Reviere sich aber überlappen. Von Mai bis August kann man sie mit viel Glück abends oder nachts beim Hochzeitstanz beobachten. Sie machen dann durch lautes anhaltendes Fauchen auf sich aufmerksam.


Fortpflanzung, Größe/Gewicht, Winterschläfer, Lebenserwartung

Einmal pro Jahr bekommt eine Igelin Junge, die sie allein großzieht. Auch wenn in manchen Büchern behauptet wird, daß 2 Würfe vorkommen, ist dies nach neuesten Untersuchungen recht unwahrscheinlich, am ehesten noch in den wärmsten Regionen Deutschlands. Die Geburt liegt, je nach Paarungszeitpunkt zwischen Juni und September. Würfe in Monaten vor Juni und nach September sind so gut wie auszuschließen.

Bei der Geburt sind Igel blind, taub und nackt. Es können 2 bis 8 Jungtiere sein, die nach Größe des Wurfs je 14 bis 22 g wiegen. Bei der Geburt sind keine Stacheln zu sehen, doch nach wenigen Stunden sind die ersten weißen Stacheln vorhanden und nach weiteren 6 Stunden sind auch schon braune Stacheln zu sehen. Nach ca. drei Wochen verlassen sie erstmalig ihr Nest, um die nähere Umgebnung zu erkunden, werden aber bis zu 5 Wochen gesäugt. Danach sind sie selbständig und werden von ihrer Mutter verlassen. Sie wiegen zu diesem Zeitpunkt ca. 250 bis 350 Gramm.

Erwachsene gut genährte Igel wiegen 1000 bis 1500 g und können Unterarmlänge erreichen. Männchen werden meist größer als Weibchen. Ihr höchstes Gewicht erreichen sie vor dem Winterschlaf. Die kalte und nahrungsarme Zeit verschläft der Igel in einem trockenen und geschützen Nest. Dank der Fähigkeit, seine Körperfunktionen auf ein Minimum herabzusetzen, kann ein Igel bis zu einem halben Jahr ohne Nahrung auskommen. Ein gesunder Igel kann etwa 7 Jahre alt werden; die tatsächliche Lebenserwartung liegt aber weit darunter.



Lebensraum, Feinde

Wo Nistgelegenheiten und Nahrungsangebot nahe beieinander liegen, fühlen sich Igel wohl. Das sind meist Randgebiete von Dörfern und Städten. In Wäldern und auf landwirtschaftlichen Nutzflächen sind Igel kaum zu finden. Ein Igelrevier ist 1000 bis 4000 qm groß. Ihre Tagesnester sind in dichten Hecken, Kompost- oder Reisighaufen, unter Schuppen oder Holzstapeln.

Als natürliche Freßfeinde des Igels gelten Dachs, Marder, Fuchs und Uhu. Ist der Igel in Städten zu Hause, kommen Hunde dazu, die für den Igel ebenfalls sehr gefährlich werden können. Weil Igel gezwungen sind, bei ihren nächtlichen Wanderungen immer wieder Straßen zu überqueren, fallen sehr viele Tiere dem Straßenverkehr zum Opfer. Auch eine aufgräumte Landschaft kann dem Igel zum Feind werden; denn ist das Futterangebot zu einseitig oder knapp, werden sie schnell anfällig für Krankheiten.


Igel im eigenen Garten

So wie wir Vögel durch Nisthilfen in unsere Gärten locken, können wir auch Igel dazu ermuntern, sich in unseren Gärten anzusiedeln. Für den Nestbau braucht er Unterschlüpfe wie z. B. Hohlräume unter Gartenhäusern, Treppen, in Holzstapeln oder Steinhaufen, sehr dichtes Gebüsch oder Hecken. Damit er sich ernähren kann, sollten wir anfallendes Laub liegenlassen, so daß Insekten eine Lebenschance haben. Zu den Nachbargärten müssen Durchgänge sein, denn meist reicht ein Garten für die Ernährung nicht aus. Selbstverständlich ist auch, daß auf Gifte verzichtet wird. Ist ein Gartenteich vorhanden, sollte er flach auslaufende Ufer haben. Nicht abgedeckte Kellerschächte oder Gruben können für Igel zur tötlichen Falle werden. Zweifelsohne sind auch steile Kellertreppen eine erhebliche Gefahr, - denn: hinunter kommt man gut, doch nicht wieder hinauf!

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